Daniel García Trio – Vía de la Plata

2024-04-27 Daniel García Trio "Vía de la Plata"
© Uli Fild
  • Daniel García (p, fender rhodes, synth)
  • Reinier Elizarde „El Negrón“ (b)
  • Michael Olivera (dr)

Der junge spanische Pianist Daniel García wird derzeit als eine der aufregendsten und authentischsten Stimmen der Jazzszene seiner Heimat gefeiert. Er beschäftigt sich in seinen Stücken viel mit der spanischen Geschichte, mit Erinnerungen, besonderen Orten, bedeutenden Kunst- oder Musikschaffenden und verbindet diese auf höchst eigenständige und ausdrucksstarke Weise mit dem Vokabular des modernen Jazz-Pianotrios. Sein aktuelles Programm heißt „Vía de la Plata“ („Silberstraße“), als Album beim Major-Label ACT veröffentlicht.
Der Titel bezieht sich auf die wichtigste Verkehrsverbindung von Nord nach Süd, die ihre Wurzeln in der Römerzeit hat. Für García ist sie Symbol für ein buntes, weltoffenes Spanien, das als kultureller Schmelztiegel Einflüsse aus dem Mittelmeerraum, aus Nordeuropa, Afrika und Amerika vereint. Alles Inspirationen, die auch seine Musik prägen.
In Salamanca geboren, studierte er beim panamaischen Pianisten Danilo Pérez am renommierten Berklee College of Music in Boston. García erinnert sich daran, wie der große panamaische Pianist ihn ermutigte, tiefer in die Musik seines Heimatlandes einzutauchen: „Du solltest die Musik machen, die du innerlich fühlst. Das ist nicht nur das, was du machst, das bist DU!“ Es ist, als ob dieser Ratschlag nie verschwunden wäre. Auf „Vía de la Plata“ hat Daniel García nicht nur tief in seinem Erbe als Mensch wie Musiker gegraben und Wahrheiten darüber zu Tage gebracht. Er hat auch Wege gefunden, diese Kraft der Emotionen in Musik auszudrücken: tief, überzeugend und umfassend.
Auf der Bühne zelebriert er mit seinen „hermanos“ Flamenco Jazz, Flamenco Tango und vieles andere mehr.
Daniel Garcías Mitstreiter im Trio sind Reinier Elizarde „El Negrón“ am Bass und der Schlagzeuger Michael Olivera – beide stammen aus Kuba. García lernte sie in der Jazzszene Madrids kennen. Alle drei Musiker sind Ende dreißig und auch abseits der Bühne seit 2015 eng verbunden, was man der Intensität ihres Spiels unmittelbar anhört.
Was das Trio auszeichnet, sind intensive, dramaturgisch ausgefeilte Songs mit langen Solopassagen und langsamen Entwicklungen.